Emily Klingspor (rechts) mit den Begrüßungscocktails von YOUNG MISSION.
Emily Klingspor (rechts) mit den Begrüßungscocktails von YOUNG MISSION.
05.09.2019

Die Teams

Die Suche nach Tankstellen im Glauben

Emily Klingspor versucht das Feeling von YOUNG MISSION in die Gemeinden weiterzutragen

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von Tobias Schulte

Als Emily Klingspor schwer krank war, kam Gott das erste Mal vor. Damals war sie acht Jahre alt. Diagnose: Krebs. „Da haben meine Großeltern gesagt, dass sie für mich gebetet haben“, sagt die 19-Jährige aus Netphen im Siegerland. Ihre Reaktion zu der Zeit beschreibt sie so: „Da habe ich gedacht: krass.“

Sie erzählt diese Geschichte, um zu erläutern, dass sie ab dem 1. Oktober 2019 die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester beginnt – und dass der Beruf, in dem sie Menschen helfen möchte, etwas mit dem Glauben zu tun hat. Den Gedanken, dass sie wirklich mit Gott verbunden ist, verfolgte sie als Jugendliche aber lange nicht weiter. Erst mit 15 Jahren, als die zum ersten Mal ein YOUNG MISSION-Weekend besuchte, kam er wieder. In der Vigilfeier.

Emily Klingspor (rechts) als Messdienerin bei YOUNG MISSION.
Emily Klingspor (rechts) als Messdienerin bei YOUNG MISSION.
Emily Klingspor trägt eine Feuerschale.

YOUNG MISSION als Zuhause

Emily beschreibt den Moment eher bruchstückhaft: „Es wurden Worship-Lieder gesungen. Das war ziemlich ergreifend. Es war so, als ob jemand bei mir war, obwohl ich mich allein fühlte.“ Von ihrer Heimat aus fuhr sie damals mit älteren Mädchen nach Hardehausen, die sie nur flüchtig kannte. „Das erste YOUNG MISSION war nicht so cool“, sagt Emily heute.

„Dann bin ich beim nächsten Weekend nochmal hingefahren – kannte schon viele Menschen und bin dann nicht mehr davon weggekommen.“
Seit 2015 hat sie neun Weekends besucht und in dieser Zeit nur zwei verpasst. YOUNG MISSION, obwohl es nur zwei oder drei Mal im Jahr stattfindet, sei für sie zu einer Art Zuhause geworden. Sie fühle sich heimisch und spüre, dass die anderen Teilnehmer ähnlich wie sie denken und glauben.

Emily Klingspor (Mitte) im Austausch über den Glauben.
Emily Klingspor (Mitte) im Austausch über den Glauben.

Auch ihre beste Freundin, die zwar an Gott glaube, aber nicht in die Kirche gehe, habe sie schon dafür begeistern können mitzukommen. Grund dafür sei die besondere Welcome-Atmosphäre: „Jeder wird so aufgenommen, wie er ist. Man fühlt sich willkommen, weil jeder einem zuhört“, sagt Emily. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass auch ihrer besten Freundin nichts aufgezwungen werde. Vielmehr bieten die Weekends eine Möglichkeit, andere Formen des Gebets, Gesangs und der Gemeinschaft zu erleben – und vielleicht auch neu mit Gott in Berührung zu kommen.

So spricht Emily heute davon, dass sich durch YOUNG MISSION ihre Beziehung zu Gott geändert habe – indem sie neue Wege kennenlernte, mit ihm zu kommunizieren. Im Alltag spüre sie nun immer wieder, dass sie sich Zeit zum Gebet nehmen müsse. „Mittlerweile gehört Gott zu meinem Leben“, sagt die 19-Jährige. Um auch andere junge Menschen zu begeistern, engagiert sie sich im Team YOUNG MISSION NOW.

Mit jungen Erwachsenen aus den unterschiedlichsten Ecken des Erzbistums Paderborn versucht sie, junge kirchliche Angebote zu vernetzen. Sie selbst weiß, wie weit der Weg ins Jugendhaus Hardehausen sein kann – zudem wird YOUNG MISSION nur zwei bis drei Mal im Jahr gefeiert. „Da ist es mir wichtig, dass andere Jugendliche und ich auch etwas haben, damit YOUNG MISSION nicht die einzige Tankstelle bleibt.“ So plant sie derzeit einen Jugendgottesdienst im Netpher Land, der das Gefühl von YOUNG MISSION weiterträgt und sie mit Gott in Berührung bringt.