Erzbischof Hans-Josef Becker spricht zu den Jugendlichen bei YOUNG MISSION.
Erzbischof Hans-Josef Becker spricht zu den Jugendlichen bei YOUNG MISSION.
27.09.2019

News

Herzzeit

Botschaft von Erzbischof Hans-Josef Becker an die Jugend bei YOUNG MISSION

Liebe Jugendliche und junge Erwachsene!

Liebe Freundinnen und Freunde von „YOUNG MISSION“, 

liebe ehrenamtliche Helferinnen und Helfer,

lieber Jugendpfarrer Schröder, liebes Leitungsteam!

Es ist gut, dass wir heute Abend hier versammelt sind! Über 280 junge Leute an einem solchen Tag, das ist ja keinesfalls selbstverständlich, mitten am Wochenende, wo viele lieber Party feiern und sich über die freie Zeit freuen. Etwas Party wird es ja gleich auch noch geben, und das gehört auch dazu. Aber heute ist es doch ein wenig anders! Und in so viele junge Gesichter zu schauen,  das ist ein großes Geschenk für mich! Es ist ein großes Geschenk, diese Begeisterung für den Glauben zu erleben und ich freue mich sehr, dass ich hier jetzt dabei sein darf!

Hans-Josef Becker

»Wenn Ihr jungen Leute bei YOUNG MISSION Erfahrungen mit Gott und mit dem Glauben macht, dann wird davon auch Euer Herz voll sein. Das ist die beste Wurzel für die Verbreitung des Evangeliums! Dann verbreitet sich mit Eurer Hilfe die Botschaft wie ein Lauffeuer.«

Hans-Josef Becker
Erzbischof des Erzbistums Paderborn

Heute denken wir gemeinsam an „Fünf Jahre YOUNG MISSION“ und wollen Gott dafür danken. In der Katechese haben wir schon viel über das Thema dieses Wochenendes gehört. Über das Herz und darüber, welche Erfahrungen Pfarrer Röttger in seiner Zeit in Amerika mit Gott, den Menschen und mit dem Glauben machen konnte. „Solche Erfahrungen gehen zu Herzen“, würde man vielleicht sagen, sie dringen tief in unser Inneres ein. In der Lesung war gerade davon die Rede.

Auf unser Herz kommt es an! Im Alten Testament (Spr 4, 23) heißt es einmal: „Mehr als alles hüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus.“ Auch das ist ein starker Satz! Unser Herz, das müssen wir behüten, sonst können wir nicht leben! Wird das Herz gebrochen, dann zerbricht der ganze Mensch!

Es geht um mehr in unserem Leben als nur um all diese lächerlichen Erfolge oder darum, dass wir möglichst viel zusammenhamstern müssen. Es geht letztlich darum, dass ich liebe. Denn das Leben ist nur in der Liebe sinnvoll!

Es geht also um unsere Leidenschaft, um das Feuer in unserem Herzen, das Feuer in uns allen! Die Herzen müssen brennen! Lauwarm sollen und dürfen wir nicht sein.

Erzbischof Hans-Josef Becker spricht.
Zwei Jugendliche unterhalten sich.

Fünf Jahre der Herzensbildung

Fünf Jahre „YOUNG MISSION“ – das sind fünf gute Jahre für die Herzensbildung! „YOUNG MISSION“ geht auf den Weltjugendtag 2013 zurück. Damals sind Sie, Herr Pfarrer Schröder, und Ihr Team mit einer Pilgergruppe nach Brasilien gefahren. An der Copacabana hat Papst Franziskus den Jugendlichen zugerufen: „Ihr seid die besten Missionare Eurer eigenen Altersgruppe!“ Und die Jugendlichen haben das wörtlich genommen!

Aber als sie dann wieder zuhause waren, sah manches doch ganz anders aus. Eigentlich war vieles so ziemlich das Gegenteil der Erfahrung von Brasilien. Was die Jugendlichen nun erlebten, das war eher eine etwas „alte“ und vielleicht auch etwas müde Kirche. Und nicht zuletzt deshalb gibt es nun dieses neue Format: „YOUNG MISSION“.

„Gott ist jung, er ist immer neu“, sagt der Papst. Und er sagt auch, dass wir jeden Tag neu eine Brücke zwischen Jung und Alt bauen müssen. Sonst funktioniert unser Leben nicht, sonst nimmt unser Herz Schaden.
Papst Franziskus hat ein großes Anliegen: Er möchte eine junge und missionarische Kirche. Deshalb heißt diese Initiative ja auch „YOUNG MISSION“. So hat es der Papst den jungen Leuten immer wieder ans Herz gelegt:
„YOUNG MISSION“, eine neue Art von Willkommenskultur in unserer Kirche muss her und muss sich entfalten!

Nach fünf Jahren gibt es nun ein neues Logo. Ihr habt das HERZ als das zentrale Symbol gewählt. Warum? Weil Mission immer voraussetzt, dass unsere Herzen berührt werden!

Wenn Ihr jungen Leute bei „YOUNG MISSION“ Erfahrungen mit Gott und mit dem Glauben macht, dann wird davon auch Euer Herz voll sein. Das ist die beste Wurzel für die Verbreitung des Evangeliums! Dann verbreitet sich mit Eurer Hilfe die Botschaft wie ein Lauffeuer. Dann erzählt Ihr selber auch immer wieder gerne davon: allen Geschöpfen, wie es im Evangelium heißt.

Es gehört schon etwas Mut dazu. Wer gibt schon gerne etwas aus seinem Inneren preis? Vieles ist heute tabu, besonders der eigene Glaube. Aber der Glaube ist keine Privatsache! Erzählt weiter von dem, wovon Euer Herz voll ist! Denn nur so könnt Ihr Menschen begeistern. Nur so geht der Glaube zu Herzen. Nur so wird das Christentum nicht zu einer abstrakten Morallehre. Unser Herz darf nicht kalt werden! Darum geht es, heute, in dieser Feier und in diesen Tagen in Hardehausen. Aber auch morgen und übermorgen, wenn Ihr wieder zuhause seid, wenn es wieder in den Schulalltag, an die Uni geht oder an die Arbeitsplätze.

Hans-Josef Becker segnet die Christus-Ikone.

"Danke, dass ihr euer Herz öffnet"

„YOUNG MISSION“ hat mittlerweile über 70 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Euch allen und auch dem gesamten Leitungsteam möchte ich meinen Respekt und meine Dankbarkeit dafür aussprechen, dass „YOUNG MISSION“ für viele zu einer Herzensangelegenheit geworden ist! Zu Eurer Herzensangelegenheit! Und besonders all den Jugendlichen und jungen Erwachsenen danke ich, dass Ihr hier in Hardehausen seid und Euer Herz weit öffnet für Gott, für die anderen und für die ganze Welt. - Ich wünsche Euch eine kraftvolle und lebendige „YOUNG MISSION“, eine Kraft und Leidenschaft, die Euer ganzes Leben trägt!

So wie Jesus Christus sich vor 2.000 Jahren auf den Weg gemacht hat, um Jüngerinnen und Jünger zu finden, so will er sich auch heute zu Euch auf den Weg machen, in Eure Heimat, in Eure Dörfer und Städte. Ihr sollt Jüngerinnen und Jünger Jesu Christi werden. Euer Herz soll voll sein von Jesus Christus und seiner Liebe! Deshalb werde ich nun diese Christusikone segnen und auf die Reise in das Erzbistum senden! Überall soll sie Zeichen der großen Verheißung sein, dass unser Leben gelingen wird. Es wird gelingen, wenn wir Jesus Christus in unser Herz lassen und ihm nachfolgen, wenn wir sagen können: „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“